Geschichte

Kurzchronik der Pfarrexpositur Dirnelwiese

Die Herkunft des Flurnamens „Dirnelwiese“ ist nicht völlig geklärt, hat aber mit Sicherheit nichts mit dem Trachtendirndl oder dem volkstümliche Ausdruck für „Mädchen“ zu tun. Am häufigsten wird der Name von der beliebten Obstart Kornelkirsche abgeleitet, die in der Mundart auch „Dirnel bzw. Dirndl“ genannt wird. Bis zur Donauregulierung (1870-1875) befand sich auf dem Gebiet der heutigen Dirnelwiese ein Donauarm, der Hochauarm. Erst mit der Austrocknung dieses Armes begann die Besiedlung der Dirnel­wiese. Die Bodenvertiefung dieses Armes ist heute – dazugeschüttet und eingeebnet – kaum mehr sichtbar. Nur beim Tennisplatz Baumgartner in der Stowassergasse kann man noch die ursprüngliche Eintiefung erahnen. Die erste Besiedlung der Dirnelwiese wird auf etwa 1920 datiert. Damals erwarb Herr Balgavy die Grundfläche des Hochauarms zwischen Dirnelstraße und Dachpappenfabrik – die sogenannten „Balgavy-Gründe“ – und verpachtete an Interessenten. Da in diesem Bereich die Landesgrenze zwischen Wien und Niederöster­reich verläuft, wurde der Erschließungsweg als „Grenzweg“ bezeichnet. Erst 1992 wurde er zur Erinnerung an Balgavy in „Balgavyweg“ umbenannt. 1933 begann die Parzellierung an der Krottendorfer Straße und der Propst Peitl Straße, zunächst bis zur Landlgasse, dann bis zur Hochaustraße. Durch den zweiten Weltkrieg wurde die weitere Entwicklung der Siedlung Dirnelwiese verhindert – so erzählten etwa Franz und Maria Bauer, dass noch um 1950 bei ihrem Haus (Hochaustraße 12) die Bebauung endete. Unter tatkräftiger Mithilfe der Bewohner wurde die Siedlung 1948 an das Wiener Stromnetz angeschlossen. Trafostation und Strommasten mussten größtenteils eigenhändig errichtet werden. Seit den 50er Jahren wurde schließlich auch das restliche Gebiet der Siedlung Dirnelwiese als Bauland genutzt und es entstanden viele neue Häuser. 1954 wurde Langenzersdorf aus Groß-Wien ausgegliedert und als eigenständige Gemeinde wieder hergestellt. Damit gehörte auch die Dirnelwiese wieder zu Niederösterreich. Ab 1978 wurde die Infrastruktur durch die Errichtung einer öffentlichen Wasserleitung, Kanalisation sowie durch einen hochwertigen Straßenausbau (mit Gehsteigen) entscheidend verbessert. 1992 folgte dann die Errichtung der Gasleitung zur Versorgung mit Erdgas.

Die Kirchen in der Dirnelwiese

Mit der Bevölkerungszunahme in der Dirnelwiese ab den 50er Jahren verstärkte sich der Wunsch der Siedler nach einem eigenen Gotteshaus. Ein Kapellenwagen der Erzdiözese Wien brachte einige Male in den Sommermonaten des Jahres 1956 die Möglichkeit, die heilige Messe direkt in der Siedlung Dirnelwiese zu feiern. Dies war aber keine geeignete Dauerlösung. Eine solche eröffnete sich 1957.

Erster Kirchenbau 1957

Im Jahr 1957 wurde über Vermittlung des Bezirkshauptmanns von Korneuburg, Dr. Michael Wiesinger, und mit der Unterstützung durch den Wiener Kirchenbauverein eine alte Militärbaracke erworben und auf dem dafür vorgesehenen Grundstück in der Krottendorfer Straße 50 aufgestellt. Der Standort dieser ersten Kirche war anschließend an den heutigen kleinen Parkplatz direkt hinter der Birke. Unter der Leitung von Prälat Dr. Josef Gorbach adaptierten Dirnel­wieser Siedler und Helfer der pfarrlichen Männerbewegung diese Baracke als Kirche. Aktive Mitarbeiter waren damals die Herren Bauer, Bergolth, Binder, Cermak, Görlich, Klener, Moudry, Müllauer, Platzer, Pfeiffer, Pois, Schirak, Schöndorfer, Surger und Wiesinger. Seitens der Jugend wurden sie von A. Donner und F. Schwammenschneider unterstützt. Die Weihe der Kirche als Filialkirche von Strebersdorf erfolgte am 22.12.1957 durch Erzbischof Dr. Franz Jachym auf den Titel „Hl. Josef der Arbeiter“.

Zubau 1968/69

Durch die Bevölkerungszunahme in der Siedlung Dirnelwiese wurde die Kirche rasch zu klein. Unter der Leitung von Prälat Dr. Josef Gorbach wurde die Kirche 1968 daher vergrößert. Durch den Zubau wurde die bestehende Kirche verbreitert und um einen Anbau im bisherigen Eingangsbereich ergänzt. Der kleine Glockenturm wurde nach vorne verlegt. Die Weihe der erweiterten Kirche erfolgte am 28.6.1969 durch Prälat Gorbach selbst. Am 20. März 1973 wurde durch Dekret die Teilgemeinde Dirnelwiese errichtet und Dr. Günther Marquardt, Kaplan der Pfarre Strebersdorf, zu deren Leitung berufen. Neubau 1982/83 Ende der siebziger Jahre war die alte Militärbaracke bereits sehr baufällig, Schäden am Dach und an den Wänden traten immer häufiger auf. Man darf nicht vergessen, dass die Notkirche ursprünglich nur für eine Nutzungszeit von 10 Jahren vorgesehen war - tatsächlich wurden es aber 25 Jahre! Im Frühjahr 1980 nahmen Vertreter der Kirchengemeinde daher mit dem Bauamt der Erzdiözese Wien wegen einer Renovierung oder eines Kirchenneubaus Kontakt auf. Da eine Instandsetzung des bestehenden Gebäudes nicht mehr sinnvoll war, wurde schließlich im Herbst 1981 der Beschluss zum Kirchenneubau gefasst. Auf Vermittlung von Erzbischof Dr. Franz Jachym konnte Architekt Prof. Roland Rainer für den Kirchenneubau gewonnen werden. Nach ersten Vorüberlegungen und Diskussionen mit einigen Gemeindemitgliedern erstellte Prof. Rainer Ende Mai 1982 den Entwurf eines achteckigen Zentralraumbaus, der volle Zustimmung fand. Bei der Betreuung dieses Bauvorhabens hat sich insbesondere Herr Leonhard Moy besondere Verdienste erworben. Am 20.8.1982 wurde von Stadtbaumeister Walter Meindorfer mit dem Bau begonnen. Erstmals waren die Bauarbeiten damit an Professionisten ausgelagert. Ergänzende Arbeiten wurden aber wiederum von Gemeindemitgliedern ausgeführt. Bis auf die Errichtung des Glockenturms waren zu Weihnachten 1982 die Bauarbeiten abgeschlossen und die Inneneinrichtung fast zur Gänze fertiggestellt. Am 6.1.1983 wurde der Grundstein geweiht – er ist heute als Türschwelle in Verwendung. Die Errichtung des Glockenturms erfolgte ab Mitte Jänner 1983 in vierwöchiger Bauzeit; anschließend wurde die vorhandene Glocke übertragen und ein elektrisches Läutwerk eingerichtet. Anmerkung: 1986 wurde im Glockenturm eine zweite Glocke installiert. Die Weihe der neuen Kirche wurde am 19.3.1983 von Erzbischof Dr. Franz Jachym vorgenommen.

Umbau 2005/06

Der laufende Betrieb insbesondere seit der Unabhängigkeit als Pfarrexpositur zeigte, dass sowohl die Sakristei als auch der liturgische Raum viel zu klein bemessen waren. Durch die Verlegung der Sakristei in einen neuen Anbau konnte im Kirchenraum zusätzlicher Platz gewonnen werden. Weitere Umgestaltungen betrafen den Ambo – den Tisch des Wortes – der in Entsprechung zum Altar ebenfalls in Ziegelbauweise ausgeführt wurde. Weiters konnte der Tabernakel vom Rand in die Mitte, nämlich direkt unter das Kreuz geholt werden. Am 19.3.2006, d.h. am Jahrestag unseres Kirchweihfestes (Hl. Josef, Bräutigam der Gottesmutter Maria) nahm Prälat Bernhard Backovsky, CanReg, im Rahmen eines Festgottesdienstes die feier­liche Segnung der neuen Sakristei und des neu gestalteten Ambo vor. Dieser Umbau wurde besonders von unserem Diakon Franz Schwammenschneider initiiert und mit vollem Einsatz betreut.

Die Pfarrexpositur Dirnelwiese heute

Nach der Sanierung des Kirchen- und Pfarrheimdaches und der Errichtung unseres neuen Zauns erstrahlt unsere Pfarre im neuen Glanz.
IMPRESSUM | DATENSCHUTZERKLÄRUNG © Pfarre Dirnelwiese
Geschichte

Kurzchronik der Pfarrexpositur Dirnelwiese

Die Herkunft des Flurnamens „Dirnelwiese“ ist nicht völlig geklärt, hat aber mit Sicherheit nichts mit dem Trachtendirndl oder dem volkstümliche Ausdruck für „Mädchen“ zu tun. Am häufigsten wird der Name von der beliebten Obstart Kornelkirsche abgeleitet, die in der Mundart auch „Dirnel bzw. Dirndl“ genannt wird. Bis zur Donauregulierung (1870-1875) befand sich auf dem Gebiet der heutigen Dirnelwiese ein Donauarm, der Hochauarm. Erst mit der Austrocknung dieses Armes begann die Besiedlung der Dirnel­wiese. Die Bodenvertiefung dieses Armes ist heute – dazugeschüttet und eingeebnet – kaum mehr sichtbar. Nur beim Tennisplatz Baumgartner in der Stowassergasse kann man noch die ursprüngliche Eintiefung erahnen. Die erste Besiedlung der Dirnelwiese wird auf etwa 1920 datiert. Damals erwarb Herr Balgavy die Grundfläche des Hochauarms zwischen Dirnelstraße und Dachpappenfabrik – die sogenannten „Balgavy-Gründe“ – und verpachtete an Interessenten. Da in diesem Bereich die Landesgrenze zwischen Wien und Niederöster­reich verläuft, wurde der Erschließungsweg als „Grenzweg“ bezeichnet. Erst 1992 wurde er zur Erinnerung an Balgavy in „Balgavyweg“ umbenannt. 1933 begann die Parzellierung an der Krottendorfer Straße und der Propst Peitl Straße, zunächst bis zur Landlgasse, dann bis zur Hochaustraße. Durch den zweiten Weltkrieg wurde die weitere Entwicklung der Siedlung Dirnelwiese verhindert – so erzählten etwa Franz und Maria Bauer, dass noch um 1950 bei ihrem Haus (Hochaustraße 12) die Bebauung endete. Unter tatkräftiger Mithilfe der Bewohner wurde die Siedlung 1948 an das Wiener Stromnetz angeschlossen. Trafostation und Strommasten mussten größtenteils eigenhändig errichtet werden. Seit den 50er Jahren wurde schließlich auch das restliche Gebiet der Siedlung Dirnelwiese als Bauland genutzt und es entstanden viele neue Häuser. 1954 wurde Langenzersdorf aus Groß-Wien ausgegliedert und als eigenständige Gemeinde wieder hergestellt. Damit gehörte auch die Dirnelwiese wieder zu Niederösterreich. Ab 1978 wurde die Infrastruktur durch die Errichtung einer öffentlichen Wasserleitung, Kanalisation sowie durch einen hochwertigen Straßenausbau (mit Gehsteigen) entscheidend verbessert. 1992 folgte dann die Errichtung der Gasleitung zur Versorgung mit Erdgas.

Die Kirchen in der Dirnelwiese

Mit der Bevölkerungszunahme in der Dirnelwiese ab den 50er Jahren verstärkte sich der Wunsch der Siedler nach einem eigenen Gotteshaus. Ein Kapellenwagen der Erzdiözese Wien brachte einige Male in den Sommermonaten des Jahres 1956 die Möglichkeit, die heilige Messe direkt in der Siedlung Dirnelwiese zu feiern. Dies war aber keine geeignete Dauerlösung. Eine solche eröffnete sich 1957.

Erster Kirchenbau 1957

Im Jahr 1957 wurde über Vermittlung des Bezirkshauptmanns von Korneuburg, Dr. Michael Wiesinger, und mit der Unterstützung durch den Wiener Kirchenbauverein eine alte Militärbaracke erworben und auf dem dafür vorgesehenen Grundstück in der Krottendorfer Straße 50 aufgestellt. Der Standort dieser ersten Kirche war anschließend an den heutigen kleinen Parkplatz direkt hinter der Birke. Unter der Leitung von Prälat Dr. Josef Gorbach adaptierten Dirnel­wieser Siedler und Helfer der pfarrlichen Männerbewegung diese Baracke als Kirche. Aktive Mitarbeiter waren damals die Herren Bauer, Bergolth, Binder, Cermak, Görlich, Klener, Moudry, Müllauer, Platzer, Pfeiffer, Pois, Schirak, Schöndorfer, Surger und Wiesinger. Seitens der Jugend wurden sie von A. Donner und F. Schwammenschneider unterstützt. Die Weihe der Kirche als Filialkirche von Strebersdorf erfolgte am 22.12.1957 durch Erzbischof Dr. Franz Jachym auf den Titel „Hl. Josef der Arbeiter“.

Zubau 1968/69

Durch die Bevölkerungszunahme in der Siedlung Dirnelwiese wurde die Kirche rasch zu klein. Unter der Leitung von Prälat Dr. Josef Gorbach wurde die Kirche 1968 daher vergrößert. Durch den Zubau wurde die bestehende Kirche verbreitert und um einen Anbau im bisherigen Eingangsbereich ergänzt. Der kleine Glockenturm wurde nach vorne verlegt. Die Weihe der erweiterten Kirche erfolgte am 28.6.1969 durch Prälat Gorbach selbst. Am 20. März 1973 wurde durch Dekret die Teilgemeinde Dirnelwiese errichtet und Dr. Günther Marquardt, Kaplan der Pfarre Strebersdorf, zu deren Leitung berufen. Neubau 1982/83 Ende der siebziger Jahre war die alte Militärbaracke bereits sehr baufällig, Schäden am Dach und an den Wänden traten immer häufiger auf. Man darf nicht vergessen, dass die Notkirche ursprünglich nur für eine Nutzungszeit von 10 Jahren vorgesehen war - tatsächlich wurden es aber 25 Jahre! Im Frühjahr 1980 nahmen Vertreter der Kirchengemeinde daher mit dem Bauamt der Erzdiözese Wien wegen einer Renovierung oder eines Kirchenneubaus Kontakt auf. Da eine Instandsetzung des bestehenden Gebäudes nicht mehr sinnvoll war, wurde schließlich im Herbst 1981 der Beschluss zum Kirchenneubau gefasst. Auf Vermittlung von Erzbischof Dr. Franz Jachym konnte Architekt Prof. Roland Rainer für den Kirchenneubau gewonnen werden. Nach ersten Vorüberlegungen und Diskussionen mit einigen Gemeindemitgliedern erstellte Prof. Rainer Ende Mai 1982 den Entwurf eines achteckigen Zentralraumbaus, der volle Zustimmung fand. Bei der Betreuung dieses Bauvorhabens hat sich insbesondere Herr Leonhard Moy besondere Verdienste erworben. Am 20.8.1982 wurde von Stadtbaumeister Walter Meindorfer mit dem Bau begonnen. Erstmals waren die Bauarbeiten damit an Professionisten ausgelagert. Ergänzende Arbeiten wurden aber wiederum von Gemeindemitgliedern ausgeführt. Bis auf die Errichtung des Glockenturms waren zu Weihnachten 1982 die Bauarbeiten abgeschlossen und die Inneneinrichtung fast zur Gänze fertiggestellt. Am 6.1.1983 wurde der Grundstein geweiht – er ist heute als Türschwelle in Verwendung. Die Errichtung des Glockenturms erfolgte ab Mitte Jänner 1983 in vierwöchiger Bauzeit; anschließend wurde die vorhandene Glocke übertragen und ein elektrisches Läutwerk eingerichtet. Anmerkung: 1986 wurde im Glockenturm eine zweite Glocke installiert. Die Weihe der neuen Kirche wurde am 19.3.1983 von Erzbischof Dr. Franz Jachym vorgenommen.

Umbau 2005/06

Der laufende Betrieb insbesondere seit der Unabhängigkeit als Pfarrexpositur zeigte, dass sowohl die Sakristei als auch der liturgische Raum viel zu klein bemessen waren. Durch die Verlegung der Sakristei in einen neuen Anbau konnte im Kirchenraum zusätzlicher Platz gewonnen werden. Weitere Umgestaltungen betrafen den Ambo – den Tisch des Wortes – der in Entsprechung zum Altar ebenfalls in Ziegelbauweise ausgeführt wurde. Weiters konnte der Tabernakel vom Rand in die Mitte, nämlich direkt unter das Kreuz geholt werden. Am 19.3.2006, d.h. am Jahrestag unseres Kirchweihfestes (Hl. Josef, Bräutigam der Gottesmutter Maria) nahm Prälat Bernhard Backovsky, CanReg, im Rahmen eines Festgottesdienstes die feier­liche Segnung der neuen Sakristei und des neu gestalteten Ambo vor. Dieser Umbau wurde besonders von unserem Diakon Franz Schwammenschneider initiiert und mit vollem Einsatz betreut.

Die Pfarrexpositur Dirnelwiese heute

Nach der Sanierung des Kirchen- und Pfarrheimdaches und der Errichtung unseres neuen Zauns erstrahlt unsere Pfarre im neuen Glanz.

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